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Erfolgsmodell Take-Away?

Wie zukunftsfähig sind Lieferservice und Außer-Haus-Verkauf

Bereits seit dem ersten Lockdown bieten zahlreiche Gastronomiebetriebe ihre Speisen zum Abholen oder per Lieferservice an. Der Zuspruch der Kundschaft ist hoch, der Arbeitsaufwand jedoch nicht viel kleiner als sonst. Aber immerhin: Für zahlreiche Gastronom*innen ist Take-Away ein willkommener Kompromiss, um weiterhin Einnahmen zu erzielen. Doch wird der Trend auch nach der Pandemie bestehen bleiben?

von gastroticker.de

Inhalt

Die Prognosen der Gastronom*innen sind hierzu gespalten: Während einige weiterhin auf das Lieferdienst-Geschäft setzen wollen, werden andere Abholung und Lieferservice einstellen, sobald Restaurants wieder regulär öffnen dürfen.

Restaurantbesuche beliebter als Take-Away

Zu viele Kommunikationskanäle mit Gästen, fehlende Ressourcen und zusätzlicher Aufwand: Liefergeschäft neben dem laufenden Restaurantbetrieb ist eine logistische Herausforderung für Lokale. Auch wenn der Außer-Haus-Verkauf während des Lockdowns erfolgreich funktioniert, haben einige Gastronom*innen die Erfahrung gemacht, dass die Zahl der Bestellungen zurückgeht, sobald die Gäste ins Restaurant zurückkehren (dürfen). „Delivery ist keine Dauerlösung für uns“, sagt beispielsweise Gastronom Volker Drkosch aus dem Restaurant Dr. Kosch in Köln. Er wird den Außer-Haus-Verkauf nach der Pandemie nicht beibehalten, wie er dem Fachportal ahgz verriet. Im Sommer 2020 habe er erlebt, dass weniger Gäste den Lieferservice nutzten, wenn das Restaurant geöffnet sei und man dort wieder wie gewohnt in gemütlicher Atmosphäre speisen könne. Dennoch ist Drkosch froh, während des Shutdowns keine Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit schicken zu müssen. Der Arbeitsaufwand für den Delivery-Service sei sogar hoch, dass er seine Aushilfen zurückholte.

Delivery als zweites Standbein

Doch nicht für jeden ist es sinnvoll, den Lieferservice nach der Pandemie wieder einzustellen. Wer sich in den vergangenen Monaten ein stabiles Delivery-System aufgebaut hat, sollte es nutzen. Einige Gastronom*innen haben (Elektro)-Lastenfahrräder oder (E)-Autos für die Auslieferung angeschafft, in digitale Bestell-Technologie investiert und ihre Abläufe für den Außer-Haus-Verkauf optimiert. Andere haben sich bei bekannten Lieferdienst-Portalen registriert und wickeln darüber ihr Außer-Haus-Geschäft ab. In diesen Fällen lohnt es sich, Take-Away als zweites Standbein auch nach der Corona-Krise beizubehalten. Auch der inzwischen über den Lieferservice aufgebaute Gästestamm kann damit gehalten werden – und vergrößert bestenfalls die Fan-Gemeinde des Restaurants über das stationäre Geschäft hinaus.

Trend zum Homeoffice = mehr Nachfrage nach Mittagstisch

Ob Pandemie oder nicht: Ein Lieferservice kann neben dem Vor-Ort-Betrieb eine zusätzliche Einnahmequelle sein. Wer durch die Lockdowns geübt ist, sollte es beibehalten, solange der Aufwand nicht die Erträge übersteigt. Durch den bleibenden Trend zum Homeoffice ist auch das Abholen zur Mittagszeit ein willkommenes Angebot für (Stamm-)Kund*innen.

FAQ

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Kommentare

Antwort Gastroticker 20. Januar 2022 10:29

Die coronabedingte Überbrückungshilfe IV kann nur bei einem Umsatzrückgang von mindestens 30 Prozent beantragt werden. Als Referenzmonat wird der gleiche Monat aus dem Jahr 2019 herangezogen. Die Beantragung kann allerdings nur über einen Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwalt oder Buchprüfer erfolgen.

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