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Zukunft der Gastronomiebranche sichern

Die Schließungen von Hotels und Gastronomiebetriebe während der Corona-Pandemie hatten schwere Auswirkungen auf die Auszubildenden der Branche. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) und die Gewerkschaft Nahrung – Genuss – Gaststätten (NGG) setzen sich stetig für zukunftsfähige Ausbildungsinhalte und attraktive Bedingungen ein. Nun haben sie Ausbildungsalternativen für den Lockdown vorgestellt und appellieren an die Bundesregierung, Ausbildungsplätze in Gastro und Hotellerie zu fördern.

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Aktuelle Zahlen zeigen das Ausmaß: Laut Bundesinstitut für Berufsbildung betrug der Verlust der Ausbildungsverhältnisse in der Gastronomie im vergangenen Jahr -24,7 Prozent – das sind 5.760 unbesetzte Ausbildungsplätze. Dieser enorme Verlust versetzt die Branche in Sorge, in der Fachkräftesicherung ein zentrales Thema ist.

Bundesförderprogramm „Ausbildung sichern!“

Die Bundesregierung versucht mit einem neuen Förderprogramm, die Verluste im Bereich der Ausbildung auszugleichen. Das Bundesförderprogramm „Ausbildung sichern!“ soll kleine und mittlere Unternehmen, die von der Coronakrise betroffen sind, folgendermaßen unterstützen: Ausbildungsplätze erhalten zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen Kurzarbeit für Auszubildende vermeiden Übernahme bei Insolvenzen fördern ­– unabhängig von der Beschäftigtenzahl DEHOGA Bundesverband und (NGG) appellieren jedoch an die Regierung, das Förderprogramm an die Gastro-Branche anzupassen. Eine Nachbesserung soll bewirken, Einschränkungen in laufenden Ausbildungsjahrgängen zu vermeiden und Ausbildungsstrukturen auch in Pandemiezeiten zu sichern, sodass kein Substanzverlust droht. Klare Forderungen an die Bundesregierung sind außerdem: Ausbesserung der Ausbildungsprämie, damit diese bei gastgewerblichen Betrieben ankommt Vergütungszuschüsse für Ausbilder, die sich nicht in Kurzarbeit befinden

In der Ausbildung kooperieren

Weitere Lösungen in Pandemiezeiten können Auftrags- und Verbundausbildung sein. So lassen Betriebe einen Träger die Ausbildung ausführen oder organisieren die Ausbildung mit- und untereinander, z.B. wie bei der Kooperation „Ausbildungshotel“ Berlin. Auch auf Ausbildungsformen wie diese sollte die Förderung der Regierung ausgeweitet werden, so der DEHOGA. Auf diese Weise entstehe ein Anreiz, Ausbildung trotz Schließungen weiterzuführen. „Es muss alles getan werden, um die Fortsetzung der Ausbildung und der Ausbildungsverhältnisse auch im Lockdown zu gewährleisten. Junge Menschen brauchen Sicherheit und eine gute Berufsausbildung als Start in das Arbeitsleben“, sagt NGG-Vorsitzende Claudia Tiedge. Der DEHOGA möchte jungen Menschen trotz Coronakrise einen Berufsstart in der Gastronomiebranche ermöglichen. Dafür überarbeitet er gemeinsam mit der NGG die Inhalte der gastgewerblichen Berufe. Der Appell von DEHOGA Bundesverband und NGG ist in voller Länge hier nachzulesen.